Reisebericht Oktober 2020

Liebe Interessierte des Stickprogramms Guldusi,

Nachdem meine Reise in März kurzfristig abgesagt wurde (siehe unser April-Newsletter) konnte ich erst im August ein neues Visum beantragen. Anfang September flog ich schließlich zum ersten Mal in diesem Jahr nach Afghanistan und besuchte die Frauen auf den Dörfern.

Mein letzter Besuch im Dezember 2019 lag ja schon lange zurück und ich fühlte eine tiefe Sehnsucht nach dem Land und den Menschen. Die regelmäßigen Reisen dorthin sind Teil meines Lebens geworden, sie finden eigentlich zwei- bis dreimal jährlich statt. Auch bei mir zuhause dreht sich alles um die afghanischen Stickereien und der persönliche Kontakt zu den Frauen gehört dazu und bestätigt mich in meinem Tun.

Der Lockdown wurde in Afghanistan sehr streng eingehalten, er lockerte sich erst am Ende des Ramadan. Auch auf den Dörfern besitzen inzwischen viele Menschen einen Fernseher, Tolo, und verfolgen, was auf der Welt passiert. Afghanistan selbst war laut der offiziellen Zahlen bisher nicht so stark vom Virus betroffen. Meine Vermutung: Die Menschen haben mit so viel Schlimmerem zu kämpfen, dass solch ein Virus sie kaum angreifen kann. Ein Großteil der Bevölkerung lebt von der Hand in den Mund. Wer am Tag nicht arbeiten konnte, hat für seine Familie kein Geld. Wahrscheinlich war es auf den Dörfern nicht so schlimm wie in den Städten.

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