Die verschiedenartigen Ausstellungen

Ausstellungen beleben die Stickprojekte. Seit Jahren werden kontinuierlich europaweit Wettbewerbe angeboten und die entstandenen Kunstwerke nach einer Jurierung in Wanderausstellungen präsentiert.
Die gelieferte und angekaufte Stickerei ist in sich abgeschlossen, doch noch kein fertiges Produkt. Sie kann für die Realisierung praktischer Objekte dienen, wie Taschen und Kissen u.v.m. (Siehe „Verarbeitung“).
Spannend ist es auch, die Stickerei für dekorative Zwecke zu verwenden. Bei der Aufgabenstellung für die Wettbewerbe geht es immer darum, eine oder mehrere Stickereien in ein eigenes Werk einzuarbeiten, also die Stickarbeit der Afghanin als Keimling der Inspiration zu betrachten, sie sich anzueignen und in die eigene Gestaltung zu integrieren.

Solche Ausstellungen sind überzeugend. Die EuropäerInnen, die sich daran gewagt haben, wurden von der Stickerei tatsächlich inspiriert und ihre Werke zeigen das.

Die erste Ausstellung „Blütenfantasien“ wird in dieser Präsentation ausführlicher als die anderen Ausstellungen vorgestellt. Der Grund dafür ist, dass man in diesen Werken die allerersten Quadrate wiederentdecken kann. An diesen Stickereien, im Vergleich zu denen, die aktuell produziert werden, kann man die Weiterentwicklung der Arbeiten sehr gut erkennen.

Die zweite Ausstellung „Fäden verbinden Frauen“ sowie die dritte „Afghanistan – Inspiration“ zeigen beide Ergebnisse eines EU-Wettbewerbs. Stickereien des Shomali, also Quadrate aus dem ersten Projekt, sind Ausgangspunkte der Gestaltung.

Die vierte Ausstellung „Kreative Fäden – von Afghanistan bis Europa“ zeigt erneut die Ergebnisse eines EU-Wettbewerbs, doch in diesem Fall dienten Rauten aus Seide, Produkt des zweites Stickprojekts aus Sharak als Keimling der Inspiration.

2013 fand eine kühne Premiere statt. Der Prozess wurde umgekehrt. Es war das erste Mal, dass afghanische Stickerinnen die Möglichkeit hatten, auf Rohlinge zu sticken, die in Europa gestaltet wurden. Das Ausstellungsprojekt „Aus der Küche: Gefäße, Behälter, Utensilien“ war das Thema, das für beide Kulturbereiche steht, und eine Verbindung von Europa nach Afghanistan schaffte. Die Ausstellung „Gardens Around the World“ hat dieses Abenteuer wiederholt: Textile Gärten gingen auf Weltreise.

Viel Freude beim Betrachten der Ausstellungsergebnisse!