5. Reisebericht
Positives aus Afghanistan
Sommer 2011
ergänzt durch kleine Anekdoten von der, die gleich erwähnt wird
Nicht auf alle Jahre wieder, aber auf alle zwei Jahre wieder scheinen sich meine Afghanistanreisen einzupendeln. Diese Reise wurde fast ebenso wie die im Sommer 2009 organisiert (siehe 4. Reisebericht), sodass der Bericht darüber kurz gehalten wird.
Eine besondere Neuigkeit: ich hatte erstmalig eine deutsche Begleiterin dabei.
Ich fühle mich zwar noch nicht alt, aber bin auch nicht mehr sehr jung und mir deshalb bewusst, dass Kräfte sehr schnell schwinden können. Das Managen eines solchen Projektes ist extrem vielfältig und zeitraubend. Bei bestimmten Tätigkeiten bekomme ich sehr viel Hilfe (großes Dankeschön an alle für das vielfältige Engagement), doch, sollte ich aufhören (müssen), würde es wahrscheinlich kein Stickprojekt mehr geben. Seit Anfang des Jahres überlegte ich also, eine mögliche Nachfolgerin anzusprechen und ging dann im Frühling auf Sarah zu. Ich fragte sie, ob sie sich in den kommenden Jahren vertraut machen wolle mit der Komplexität und dem Zeitaufwand des Projekts, das sie von Beginn an kennt. Ich dachte, wir könnten einmal im Monat ausgiebig miteinander telefonieren (sie studiert in Bremen), ich würde sie über alles informieren, damit sie hineinwächst. Sarahs Antwort nach drei Tagen: sie müsse sich zunächst ein Bild vor Ort machen, sie habe im September Zeit, ob sie mitkommen dürfe. Mit 24 Jahren kann man ganz schön schnell entschlossen sein!
In der Tat! Und ich bin immer noch sehr dankbar, dass Pascale ebenso spontan zugesagt hat, da ich dadurch eine Reise erleben durfte, die mich wie keine andere in meinem Leben bis heute sehr beeindruckt. Ja, der Zauber des Orients …
Beim Check-In in Frankfurt war die Dame am Schalter schockiert, dass wir nach Afghanistan reisen. Sie selbst hatte Eltern aus dem Iran und verband damit Unsicherheit pur. Wir änderten durch ihre Bedenken unsere Reisepläne nicht, nahmen unsere Boarding-Cards und ihre guten Wünsche entgegen und warteten auf den Abflug. Ahnungslos stiegen wir ins Flugzeug ein, um dort festzustellen, dass wir in der Business-Class in der ersten Reihe sitzen sollten. Da hatte sich die Dame am Schalter wohl gedacht: wenn die beiden nach Afghanistan reisen, sollen sie zuvor noch etwas Beinfreiheit genießen …
Als wir uns gerade setzen wollten, kam eine Stewardess und bat uns, die Plätze noch einmal zu tauschen. Sie erzählte, es würde einen blinden Passagier an Bord geben. Als kurz darauf ein Mann mit Sonnenbrille hineingeführt wurde, waren auch meine kurzen Überlegungen über die Bedeutung ihrer Bitte ausgeräumt … und so hoben wir also in der 1. Klasse ab in Richtung Hindukusch.
Die Reise begann erst am 3. September, für 3 Wochen, so lange wie bei allen Reisen davor. Gerne wäre ich in den Sommerferien gereist, weil ich noch ein Schul“kind“ habe, doch der Fastenmonat Ramadan fing am 1. August an, so dass es undenkbar war, in dieser Zeit dort zu arbeiten.
Organisatorisch verlief die Reise nach dem gleichen Konzept wie im Sommer 2009. Wir flogen nach Herat (und flogen am 11. September zurück), wurden wieder von Rateb wunderbar aufgenommen und besuchten mehrfach die Stickerinnen aus der Hazara-Siedlung von Sharak. Auch wenn sie sich sehr zurückhielten, konnten wir diesmal ein lockeres Gespräch mit ihnen führen. Von unserer Seite gab es etwas Neues vorzuschlagen.
Shaima Breshna, eine aktive Afghanin mit Visionen für ihr Land, initiierte und leitet das Projekt „Azezana“ im Großraum Kabul; dort werden Seidengarne pflanzlich gefärbt und am Webstuhl handgewoben, es entstehen fabelhafte Schals. Mehr erfahren Sie auf ihrer sehr ansprechenden Webseite: www.azezana.net. Im Frühling konnte ich ihr ein Kilo Stränge ungefärbter Seide von der Qualität, die sich sticken lässt, überreichen. Die Garnherstellungsfirma Madeira aus Freiburg schenkte uns die ungefärbte Seide, zusätzlich zu den Päckchen Seidengarnen, die wir für dieses Projekt sonst geschenkt bekommen (hier wird ausschließlich mit Seide gestickt). Wir trafen Shaima in Kabul und sie überreichte uns Stränge pflanzlich gefärbter Seidengarne. Die Palette mit 8 Farben war sehr gelungen und Sarah und ich waren überglücklich. Glücklich auch, weil zwei Projekte „kooperierten“, was noch eine Seltenheit darstellt.
Diese neue Garnpalette überreichten wir den Stickerinnen aus Sharak mit der Anweisung, sie nie mit den industriell gefärbten Stickgarnen zu vermischen. Wir bestellten diesmal nicht nur weitere Rechtecke von 4 x 6 cm, sondern auch solche, die um die Hälfte kleiner sind, also 4 x 3 cm. Dazu kam eine besondere Bestellung von Rauten mit verschiedenen Winkeln. Diese Bestellungen werden mit beiden Garnqualitäten durchgeführt. (Sie können eine Auswahl in einem der verschiedenen picasagalerie-webalben sehen, bei google angeben: „Picasa pascale goldenberg“).
Wir nahmen uns einen Tag, um die Nomaden von Shotodaran zu besuchen.
Nicht nur viele Kinder begrüßten uns dort, sondern auch einige Schafe. Sogar Rote, die mir besonders gefielen – da wurde das Fell mit Henna gekennzeichnet.
Am Boden vor einem der einfachen Häuser lag ein kleiner Berg Filz. Es war nicht sofort zu erkennen, was es war. Als ich das Material interessiert begutachtete, kam kurzerhand einer der Männer und warf ihn sich über die Schultern: Es war ein Hirtenmantel – ein Chapan Namadi – schon leicht zerfetzt und an vielen Stellen zusammengeflickt. Ein Mantel, der sicher schon einiges erlebt hatte und wohl viele Geschichten erzählen könnte. Ich verliebte mich sofort in ihn, was man mir wohl anmerkte, denn ich bekam ihn direkt als Geschenk angeboten. Ab diesem Moment hatte ich immer eine kleine imaginäre Schafrasse in meiner Umgebung, wenn ich wollte: ich musste nur meine Nase in die Tasche stecken, in der ich ihn verwahrte.
Wir entschlossen uns, bei den Nomaden ein neues kleines Projekt zu initiieren und bestellten 10 Exemplare dieser Chapan Namadi in verschiedenen Größen. Die Hirtenmäntel aus Filz stellen die Nomadinnen unter riesigem Aufwand noch heute für den Eigenbedarf her. Es wird dauern, bis sie eintreffen, weil die jungen Tiere nicht extra vor dem Winter für diese große Bestellung geschoren werden dürfen. Dazu kommt noch die Zeit der Spedition. Wenn die Hirtenmäntel eingetroffen sind, werden Sie es erfahren! Damit hoffen wir einen Beitrag dazu zu leisten, dass die Nomadenfrauen vor Ort Geld verdienen, dass wir in Europa über die Nomaden erzählen können und schließlich auch, dass diese alte Textiltechnik des Filzens nicht in Vergessenheit gerät.
An einigen Stellen war die Schotterpiste bis zu den Nomaden durch Haufen trockenen Heus, am Rand winziger Felder, markiert. Das gab es vor 2 Jahren nicht und ich sprach den Dorfältesten deswegen an. Er sagte mir „Ja, wir sind modern geworden, wir machen Futter für die Tiere“. Dazu muss man wissen, dass traditionellerweise Nomaden kein Futter für den Winter vorsehen. Sie nehmen in Kauf, dass die schwächeren Tiere sterben (sogar ein Großteil im Falle eines strengen Winters, was öfters vorkommt).
Vor dem Abschied von den Nomaden fragte ich den Dorfältesten, der auch als Lehrer fungiert, welche Zukunft er für seine Kinder sehe? Er antwortete ohne zu zögern: „Keine. Nimm sie nach Deutschland mit“.
In Laghmani
In den vier Dörfern von Laghmani fand ich mich gerne wieder, für Sarah war alles neu. Eine Stickerin, Sherifa, war vor Ramadan gestorben, ansonsten waren es mehrere Frauen, die die Behausung gewechselt hatten. Weil sie selbst kein Zuhause haben, wandern einige arme Familien von Haus zu Haus innerhalb der Verwandtschaft: man rückt zusammen, um ein Zimmer für eine Familie freizugeben. Das kann eine Weile gut funktionieren, dann wandert die arme Familie zu einer anderen weiter. Ein Beispiel für größte Armut, aber auch für gelebte Solidarität.
Viele Häuser wurden gerade restauriert oder neu gebaut: das war mir in den Jahren zuvor nicht so deutlich aufgefallen. Es ist ein Zeichen dafür, dass 10 Jahre nach Kriegsende die Menschen etwas Geld haben und genug Vertrauen, um wiederaufzubauen. Eine Stickerin erzählte, wie sie mit ihren Kindern selbst die Ziegel geformt hat, die zum Trocknen in die Sonne gelegt werden, um anschließend Wände und Mauern damit hochzuziehen. Bei diesen Neubauten verdrängt der Zement die Lehmböden, was vielleicht sogar eine gesündere Sache is t: der feuchte Lehmboden, auf dem sie leben und schlafen, verursacht sehr früh Rheuma.
Es gab überall, wie sonst nie, Kälber und Kühe. Sie werden meistens für wenige Monate angeschafft, um sie später (vor dem Winter) ein wenig teurer zu verkaufen. Beim ersten Besuch im Jahr 2005 galt eine Kuh als Rarität. Einen Teil der Milch erhält das Kalb, der Rest wird sofort zu Yoghurt verarbeitet.
Mir ist aufgefallen, dass viele Frauen, wenn sie sich in ihrem Hof aufhalten, die Kurven ihres Körpers sichtbar hatten. Dagegen war mir 2005 aufgefallen, dass die Frauen wie in einem Sack gekleidet waren, damit nichts vom Körper erkennbar sei. Das bedeutet aber nicht, dass sie die Chadri (die Vollverschleierung) abgelegt haben! Wir erfuhren durch Interviews, die wir bei 5 Frauen durchgeführt haben, dass das Tragen der Chadris eine alte Tradition in diesen Dörfern ist und nichts mit der Herrschaft der Taliban zu tun hat. In den Dörfern haben Frauen grundsächlich, soweit man sich erinnert, eine Chadri tragen müssen.
Anders als in Deutschland üblich, wo man als Gast dem Gastgeber ein Geschenk mitbringt, pflegen die Afghanen das Beschenken des Gastes und so wurden uns vor allem immer wieder leckere getrocknete Maulbeeren überreicht. Bei einer Familie aber bekamen wir Sandalen geschenkt, richtig schicke. Pascale schlüpfte kurzerhand in ihr Paar und legte mit galantem Hüftschwung einen kleinen Cat-Walk hin, sodass alle Frauen schallend lachten.
Sehr rührend war die Erkenntnis, dass für Mädchen, darunter 3 Stickerinnen, ihr Schulabschluss (die sogenannte Graduation) im November bevorstand. Sie gehören zur ersten Welle von Mädchen, die eine ganze Schullaufbahn nach der Talibanzeit geschafft haben. Unter ihnen ist auch Fatma, die – entschlossen – Lehrerin werde möchte: Je nach Note der Graduation kann sie sich zur Prüfung anmelden. Ist diese bestanden, kann sie das Studium in Charikar am 22. März anfangen. Sie gehört zu den Pionierinnen auf dem Dorf, wo manche Väter immer noch nicht ihre Mädchen zur Schule schicken.
Wir, die drei Verantwortlichen aus Freiburg, hatten uns dazu entschlossen, das Alphabetisierungsprogramm zu beenden. Es lief fast drei Jahre sehr erfolgreich, doch die Mädchen wurden älter, wurden dann verlobt und durften den Hof nicht mehr verlassen oder hatten so viele Haushaltsaufgaben zu erledigen, dass sie nur noch selten zum Unterricht kommen konnten. Die Gruppen wurden kleiner und die Eigendynamik verschwand. Als Abschlussaktion entschlossen wir uns – eine Idee aus Freiburg und auch der Wunsch vor Ort – vier größere Bibliotheken dort einzurichten, eine pro Dorf.
Leider hatte die Mehrheit der Frauen ihr Tuch nicht fertiggestickt. An dieser Stelle erinnere ich an Folgendes: für jede Frau habe ich bestimmt, welche Menge an Quadraten sie im Quartal liefern darf, und zwar zwischen 10 und 100. Diese Zahl wird nach ihrem Alter, ihrem Können und danach, wie ihre Stickerei auf dem EU-Markt ankommt, verpflichtend festgelegt. In diesem Sommer gab es ein doppeltes Problem: die Sommerzeit mit den zahlreichen Tätigkeiten (Jäten, Ernten, Putzen der Gemüse und Kräuter, Konservierungsprozesse für den Winter u.v.m.) lässt kaum Freiraum und Energie zum Sticken. Darüber hinaus lag Ramadan gerade hinter uns und in der Zeit hatten die Frauen noch weniger Zeit und Energie, um zu sticken. Wer wenige Stickereien abliefert, darf beim nächsten Mal entsprechend mehr abgeben, aber nur einmalig, Kumulieren über Quartale geht nicht, denn die Stickerinnen würden sich später nur noch beeilen, um die Anzahl zu erreichen, dabei würde die Qualität der Stickerei nicht mehr stimmen.
Auffällig beeindruckend waren die Prüfungssitzungen in diesem Jahr. Genau gesagt geht es um einen Wettbewerb, weil nur eine Höchstzahl an Stickerinnen neu aufgenommen werden kann. Es gab drei Sitzungen, weil 2 Dörfer zusammengefasst wurden. Material wurde 2 Tage zuvor verteilt, die Frauen kamen an dem besagten Tag mit der Hälfte eines selbst bestickten Quadrats. Sehr viele Frauen zeigten ausgesprochen schäbige Stickereien vor: sie gaben tatsächlich zu, erst vor zwei Tagen, ihre ersten Versuche angefangen zu haben. Manche meinten ernsthaft, damit eine Chance zu haben, und waren unglücklich bis mürrisch, als ich sie gleich fortschickte! Unter den Kandidatinnen gab es zahlreiche junge Frauen (zwischen 16-20), bei 2 Dörfern auch eine Schwestergruppe, jeweils mit 3 Schwestern. Die jeweiligen Mütter waren anwesend, direkt bei ihrer oder ihren Töchter platziert, um sie zu beraten und anzufeuern. Die Mädchen waren so sehr unter Druck, dass sie auffällig zitternd die Prüfung angingen. Wir mussten sie mehrfach beruhigen, indem wir sagten, dass sie Zeit hätten und zunächst einmal durchatmen sollten. Dann schickten wir die Mütter doch fort (die sich immer wieder heranschlichen), damit die Mädchen endlich Ruhe für sich und ihre Stickerei hatten. Tatsächlich bildet diese Generation von Mädchen ein großes Potential, aber die Realität ist, dass sie demnächst verheiratet werden, Kinder bekommen werden und dabei ihre ganze Energie ihrem Nachwuchs widmen: erfahrungsgemäß wird die Stickerei dann schlechter werden.
Die Zusammenarbeit mit Sarah verlief aus meiner Sicht hervorragend; keine Sekunde habe ich es bereut, sie dabei zu haben. Seit Jahren organisiere ich die Arbeit vor Ort, wie ich es für angemessen halte; Entscheidungen werden eventuell mit Khaled und Lailuma getroffen, aber letztlich manövriere ich das Boot. Diesmal war mir klar, wir sind ein Tandem, Sarahs Meinung wird gelten, wir führen die Arbeit vor Ort zusammen. Sarah war zwar sehr aktiv, doch eher auf der Beobachtungsebene präsent. Allerdings hatte sie immer wieder überzeugende Ideen oder Lösungen parat und war zu meiner Freude gleichzeitig auch immer mit meinen Vorgehensweisen einverstanden. Ich empfand ihre Mitarbeit als hilfreich und unser Tandem als gelungene Kombination mit Synergie-Effekten: meine Erfahrung über Jahre vor Ort und mein altersgemäßer Überblick einerseits und ihre Unbeschwertheit und Offenheit sowie ihr jugendlich frischer Blick auf die afghanische Dorfgesellschaft andererseits.
Immer wieder werde ich gefragt: „Ist es nicht zu gefährlich?“ oder es wird sogar apodiktisch behauptet: „Es ist doch zu gefährlich!“. Nun, jede Reise hatte ihre Besonderheiten. Bei den ersten Reisen bestimmte die aktuelle Lage darüber, ob ich ein Visum erhielt: wenn jemand gekidnappt wurde, war es schwierig, eins zu erhalten, in einem anderen Jahr tagte die große Loya Jirga. Im Sommer 2009 flog ich am Tag vor der Präsidentenwahl zurück; damit war die Lage grundsächlich angespannt, mit Attentaten hier und dort. Und in diesem Jahr? Es sah nicht gut aus, weil Ende des Frühlings der Gouverneur der Provinz Parwan in Charikar, 10 km von Laghmani entfernt, ermordet worden war und auch noch 2 deutsche Touristen in der Region verschwanden. Und trotzdem: die Vergabe des Visums sowohl für Sarah (zum 1. Mal) als auch für mich bereitete gar keine Probleme. Es kann einige Stunden bis zu Tagen dauern, bis man ein Visum erhält! (Im September, wir waren schon in Kabul, wurden die zwei Deutschen ermordet aufgefunden, höchstwahrscheinlich Opfer von Wegelagerern). Während unseres Aufenthaltes gab es an mehreren Tagen Gefechte zwischen Anhängern der Taliban und Amerikanern, direkt in Kabul, aber dann bleibt man daheim oder fährt nicht in dieses Stadtviertel, das sowieso gesperrt ist. In diesem Jahr gab es im September ein doppeltes Jubiläum: 10 Jahre nach dem Tod vom Ahmad Shah Masoud am 9. September, dann 2 Tage später der 11.09. Es waren ganz ruhige Gedenktage. Ich denke, man kann dort noch nicht als freier Tourist sicher reisen. Die Begleitung eines Afghanen, der in diesem Gebiet ansässig ist, ist unbedingt zu empfehlen. Als Frau würde ich erst recht nicht alleine reisen. Ich verhalte mich grundsächlich sehr zurückhaltend und bin niemals in eine schwierige oder gefährliche Situation geraten.
Insgesamt bekam ich einen sehr positiven Eindruck von der gesamten Entwicklung, sowohl in den Dörfern als auch in Kabul. Die Straßen werden immer besser, Polizisten schaffen es manchmal schon, den Verkehr zu beeinflussen. Beeindruckend waren die Alleen mit kleinen Nadelbäumen. Diese wurden in der Mitte der breiten Avenues angepflanzt. Sie waren circa 1,50 Meter hoch und richtig grün, aber dabei selbstverständlich extrem staubig. Das bedeutet: sie werden regelmäßig gegossen und niemand hat sie fürs Holz „geschlachtet“! Das halte ich für ein Wunder! Aber weil es eigentlich keine Wunder gibt, sollten wir derartige Verhaltensänderungen vielmehr als sichtbares Zeichen dafür anerkennen, dass sich in Kabul und Afghanistan eine positive Entwicklung anbahnt.
Hinweis
Viele weitere Informationen findet man in der Langfassung meines Berichts (pdf-Datei oben rechts).