Liebe Guldusi-Interessierte,
2022 konnte ich im Mai und im September nach Afghanistan reisen und die Stickerinnen in den Dörfern besuchen. Da der Aufwand sehr groß ist, kann ich nicht nach jeder Reise einen Newsletter schreiben, sondern beschränke mich auch auf zwei pro Jahr, wenn ich öfter fahre. Ich bin Französin, aber sowohl mein französischer als auch mein deutscher Textentwurf werden korrigiert. Danach erfolgt eine Übersetzung ins Englische und eine Graphikerin arrangiert die Texte und Bilder, die ich ihr liefere. Ich bedanke mich hiermit bei allen Helferinnen und Helfern, die zu diesem Newsletter beitragen! Wenn Sie Freunde auf das Stickprogramms hinweisen möchten, die Englisch oder Französisch sprechen, fragen Sie gerne nach den Newslettern in den anderen Sprachen.

Reisen im Mai und September 2022

Die Reise Ende September verlief problemlos. Ich war kaum in Kabul, sondern hauptsächlich auf den Dörfern und konnte nahezu alle Stickerinnen treffen. Allerdings befinden sich immer noch ungefähr 25 Frauen im Iran. Wie im Mai war die große Misere deutlich sichtbar und angesichts des nahen Winters alarmierend. Als komfortabel lebende Europäerin beschäftigte mich andauernd die Frage, wie diese Bevölkerung unter solchen Bedingungen einen Winter überleben kann. Zurzeit sind es nur die Stickerinnen, die auf den Dörfern Geld verdienen und damit für das Überleben ihrer Familie sorgen.

Yakhtshol oder Tolo?

Im Mai 2022 ließ ich bei einigen Stickerin­nen eine Umfrage durchführen, um heraus­zu­fin­den, wie viele einen Kühlschrank (­Yakht­shol), einen Fernseher (Tolo) oder beides besäßen. Die Auswertung der Dolmetscherin ergab: 21 Frauen haben beides, 38 haben einen TV, aber keinen Kühlschrank, nur 3 haben lediglich einen Kühlschrank, 30 haben weder das eine noch das andere. Als ich im September wieder vor Ort war, machte eine Stickerin einen Witz und empfing mich mit der Frage, ob ich für jede einen Kühlschrank mitgebracht hätte.

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