Beitrag in textilkunst international
(39. Jahrgang, Heft 2, Juni 2011)

Die Keshide-Stickerei der Hazarafrauen

Im Textilkunst-Heft März 2011 wurden die Gebetstücher »Dastmal-e Mohr« der Hazara vorgestellt. Diese kleinen gestickten Tücher, die den Gebetsstein schützen, werden selbst in kleinen Täschchen geschützt. Solche und ähnliche aufwändig gestickte Hüllen dienten auch zum Schutz des Korans, als Geldbeutel, als Taschenbrief für den Personalausweis, sowie um den Kohlbeutel (Augenlinerpulver) zu bewahren. Ältere Taschen zeichnen sich durch die Anwendung von SeidengartJen (schätzungsweise 50 bis 80 Jahre alt) aus, bei moderneren wurden synthetische Stickgarne benutzt. Es gibt grundsächlich zwei einfache Muster für solche Taschen: eines in zweigefaltetem Rechteck, dann seitlich genäht und oben geöffnet, sowie eines als
annähernd quadratisches Rechteck, wie ein Briefumschlag gefaltet. Beide Formen, die durch eine Reihe von Perlen und/oder kleine Bommeln und Quasten weiter geschmückt werden können, haben eine Seitenlänge von 6 bis 12 cm.

Veröffentlicht unter Presse | Kommentare deaktiviert für Beitrag in textilkunst international
(39. Jahrgang, Heft 2, Juni 2011)