Meshgans Geschichten
Sie haben bereits die Stickereien von Mesghan „gelesen“, die uns in der Art eines Comic-Strips vom Alltag auf den Dörfern erzählen und somit eine echte Dokumentation darstellen. Ich benutze diese Bildfolgen regelmäßig für unsere Newsletter; mit Meshgan sind sie immer kurz und knapp aber bestens informiert.
Mann und Frau gehen zusammen Holz sammeln. Der Mann sucht nach schwereren Holzstücken, die auch verkauft werden können, während Kinder und junge Leute für kleineres Brennmaterial sorgen.
Eigentlich sammeln die Frauen nur das Kleinholz, das im eigenen Gemüsegarten anfällt, denn der ist meistens in der Nähe des Hofes. Er ist oft von Bäumen umrandet.
Niemand hat Wasser direkt im eigenen Hof, es muss an einer Pumpe geholt und nach Hause getragen werden, das ist Sache der Männer und Kinder. Nur die alleinstehenden Frauen müssen sich selbst Wasser holen.
Mit dem Samowar wird das Wasser zum Waschen erhitzt. Zum Bügeln werden auch aktuell von einigen Frauen noch Bügeleisen genutzt, die mit Glut erhitzt werden. Seit 2 Jahren gibt es aber Strom und auch schon etliche Elektrobügeleisen. Gebügelt wird auf dem Boden, Bügeltische kennt man nicht.
Um den Winter erträglicher zu machen, muss geheizt werden. Sehr verbreitet ist immer noch die Benutzung von sandali: unter ein Holzgestell – ähnlich einem Tisch – wird ein Metallgefäß mit Glut platziert, das ganze mit einer Steppdecke überdeckt. Alle setzen sich darum herum unter die Decke. So sind die Füße warm, aber die Rücken bleiben kalt.
Dann gibt es die bokharis – Öfen – darin wird möglichst langsam Sägemehl verbrannt, aber auch einige moderne Öfen, die mit Holz beheizt werden.
Im tandor, dem im Boden versenkten Ofen, backt eine der jüngeren Frauen täglich nan, das Fladenbrot.