Verstellte Blicke
Zwischen meiner persönlichen Situation als Westeuropäerin und derjenigen der afghanischen Frauen besteht eine große Diskrepanz; ich selbst bin »frei« und habe die Möglichkeit jederzeit nach Afghanistan zu reisen, während die afghanischen Frauen, die nicht mal ein Personalausweis besitzen, »unfrei« sind in dem sie selbst Entscheidungen oft nicht eigenständig treffen dürfen, wie z.B. ob die Töchter zu Schule gehen dürfen, ihren Hof nicht selbstständig verlassen und sich nur in Vollverschleierung in der Öffentlichkeit zeigen können. Als metaphorische Träger für diese spezielle globale Problematik wählte ich den »Tshaderi«, die Vollverschleierung der afghanischen Landfrau.
Es entstand über die Jahre eine Serie von eigenen künstlerischen »Vollverschleierungen«, die ich als Ausstellung unter den Titel »Verstellte Blicke« zusammengetragen habe. Diese Serie wächst weiter, die persönliche Verarbeitung ist noch nicht abgeschlossen.