Die ersten Quilts
mit den ersten Stickereien
Dann erinnern sich die Frauen, dass sie eine andere Stickart auch angewendet hatten, eine Legetechnick: den Klosterstich, Pokhtadusi in Afghanistan genannt. Da der Klosterstich wesentlich schneller als Kandaharidusi durchzuführen ist, wurde bald nur noch mit Pokhtadusi gestickt.
Zwei Tücher von Marzia: ein kleines Tuch aus dem Jahr 2005, das 2. zwei Jahre später, welche eine Entwicklung!
Dieses sehr kleine Tuch ist ein anrührendes Zeugnis aus den ersten Anfängen des Projekts: die Frauen suchen die Ausdruckmöglichkeiten der Nadel, Möglichkeiten, die verloren gegangen sind, weil sie das Sticken eingestellt haben, aber auch, weil sie als Bäuerinnen viel Zeit mit Gemüsegartenarbeit und Ernte verbringen, Tätigkeiten, die nur schwer mit der leichten Beweglichkeit, die die Stickarbeit erfordert, zu verbinden sind. Marzia beherrscht ihr Können inzwischen außerordentlich gut. Sie hat einen graphisch strengen und unvergleichbaren Stickstil entwickelt.
Die relativ neue Stickerei von Marzia zeigt die deutliche Entwicklung, sowohl bei der Graphik als auch bei der technischen Durchführung. Die Geometrie der Stickerei, einem Fensterrahmen gleich, dient als Inspiration für die Gestaltung dieser drei kleinen Werke von Pascale Goldenberg, „Holzhütten“. Es geht jeweils um ein unregelmäßiges Log cabin, mit Stoffresten der Schneiderin ausgearbeitet.
Serie von Quilts gestaltet mit den allerersten Quadraten aus den Jahren 2005 und 2006, bei den 2 ersten Reisen abgeholt:
Quilt von Gerlinde Buddensiek mit 10 Quadraten von Latifa.
« Die Steinmauer » bestickter Quilt von Renate Hollstein mit 12 Quadraten von Nooriagul, gestickt mit afghanischen Stickgarnen sehr schlechter Qualität.
Quilt « Afghan Garden » von Pascale Goldenberg und Elsbeth Nusser-Lampe mit 8 Quadraten mit Perlgarn von Simingul gestickt.
Die ersten Quadrate hatten Käufer gefunden, obwohl die Qualität ziemlich schäbig war; ich bedanke mich bei allen Menschen, die durch ihre damalige Großzügigkeit dazu beigetragen haben, dass das Projekt eine Chance hatte.
Mahjans Garten: das Quilt-Emblem des Stickprojekts
Mahjans Garten wurde von 9 Frauen aus Freiburg im Rahmen eines open day gestaltet. Wer ein paar Stunden, einen halben Tag oder gar einen Tag schenken konnte, kam mit Nähmaschine ins Haus Goldenberg. Am Anfang gab es nur eine Idee, es wurde improvisiert. Das Material, die verschiedenen Stoffe, Nähgarne, Füllung und Knöpfe, alles stand zur Verfügung vor Ort. Der kleine Quilt war am Abend fertig. Er wird nicht verkauft, er dient der Promotion des Stickprojekts.
P.G. betreut das Stickprojekt wie eine Orchestermeisterin: eine ganze Gruppe von Freunden, hauptsächlich Freundinnen, machen es möglich, dass das Projekt noch besteht. Viele Kompetenzen/Fähigkeiten werden benötigt! Es gibt viel zu tun, die Tätigkeiten sind vielfältig, dabei sind einige nicht gerade angenehm oder bereichernd wie das Bügeln der circa 250 eingetroffenen gestickten Tüchern (an die 30 kg) oder auch das Sortieren und Richten der Stickgarne für die Stickerinnen.
Mahjans Garten steht als Symbol für ein über die Jahre treues Team, das sehr effizient arbeitet; ein großes DANKE SCHÖN an alle, mit denen ich rechnen kann, in Freiburg und überall in Europa!